Rumänien übernimmt 2026 die Präsidentschaft der Zentraleuropäischen Initiative
Ab dem 1. Januar 2026 übernimmt Rumänien die turnusmäßige Präsidentschaft der Zentraleuropäischen Initiative – kurz ZEI. Das regionale Kooperationsforum bringt EU-Mitglieder und Nicht-EU-Staaten aus Mittel- und Südosteuropa an einen Tisch.
Roxana Vasile und Alex Sterescu, 08.10.2025, 15:40
Zur Zentraleuropäischen Initiative gehören derzeit neun EU-Mitgliedsstaaten: Bulgarien, Tschechien, Kroatien, Italien, Polen, Rumänien, die Slowakei, Slowenien und Ungarn. Außerdem nehmen sieben Nicht-EU-Länder teil – Albanien, Bosnien und Herzegowina, Nordmazedonien, die Republik Moldau, Montenegro, Serbien und die Ukraine.
Die Organisation wird von einem Generalsekretariat mit Sitz im italienischen Triest unterstützt. Ziel der Initiative ist es, eine möglichst weitreichende Konvergenzzone europäischer Grundwerte zu schaffen, die weniger entwickelten Mitgliedstaaten zu stärken und den Erfahrungsaustausch zwischen ihnen zu fördern – als Beitrag zu einer vereinten und stabilen europäischen Gemeinschaft.
Bei einem informellen Ministertreffen der Initiative am Rande der UN-Generalversammlung in New York hat die rumänische Außenministerin Oana Țoiu die Bereitschaft Rumäniens bekräftigt, den Vorsitz ab Anfang kommenden Jahres zu übernehmen – im Einklang mit dem Rotationsprinzip, das die Reihenfolge der Präsidentschaften festlegt. Rumänien folgt damit auf Serbien und wird den Vorsitz bis zum 31. Dezember 2026 innehaben.
In einer Erklärung des Außenministeriums in Bukarest heißt es, dieser Schritt unterstreiche das große Interesse Rumäniens an der regionalen Zusammenarbeit, an guten nachbarschaftlichen Beziehungen sowie am europäischen Erweiterungsprozess – sowohl für die östlichen Partner Moldau und Ukraine als auch für die Staaten des westlichen Balkans.
Während seines Vorsitzes will Rumänien vor allem den EU-Integrationsprozess der Beitrittskandidaten beschleunigen, die regionale Zusammenarbeit vertiefen – insbesondere in den Bereichen Energie-, Verkehrs- und Digitalvernetzung – sowie den politischen und wirtschaftlichen Dialog zwischen den Mitgliedern intensivieren.
Zudem, so das Außenministerium weiter, werde Bukarest sich für die Stärkung der Widerstandsfähigkeit der Region einsetzen – vor dem Hintergrund der aktuellen geopolitischen Lage, die zunehmend von hybriden Bedrohungen und Angriffen geprägt ist.
Rumänien hatte die Präsidentschaft der Zentraleuropäischen Initiative bereits einmal inne – im Jahr 2009, als das Kooperationsformat sein 20-jähriges Bestehen feierte.