RRI Live!

Hören Sie Radio Rumänien International Live

Familiengeschichte als Film: ‚TATA‘ begeistert Publikum weltweit

Eine persönliche Geschichte, die das Publikum auf Festivals berührt und mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurde: der Dokumentarfilm ‚TATA‘ von Lina Vdovîi und Radu Ciorniciuc läuft derzeit in den Kinos des Landes. Der Film wird von Culoar Films vertrieben.

Familiengeschichte als Film: ‚TATA‘ begeistert Publikum weltweit
Familiengeschichte als Film: ‚TATA‘ begeistert Publikum weltweit

und , 27.09.2025, 17:30

‘TATA’ wurde beim Toronto International Film Festival uraufgeführt und war bei zahlreichen internationalen Festivals zu sehen. Der Film erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den ‚Silver Horn‘-Preis für Regisseure sozialer Filme beim Krakauer Internationalen Filmfestival und den ‚Human Rights in Motion‘-Preis beim FIPADOC in Biarritz. Weitere Ehrungen sind der ‚Alpe Adria Cinema‘-Preis für den besten Dokumentarfilm, der Publikumspreis beim Filmfestival in Triest, der Preis für den besten Dokumentarfilm im internationalen Wettbewerb bei Verzio in Ungarn, der Preis für die beste Regie im mittel- und osteuropäischen Wettbewerb beim Astra Film Festival sowie der Publikumspreis bei ‚Les Films de Cannes à Bucarest‘, 2024.

Nach dem Erfolg ihres Dokumentarfilms „Acasă“, der bei renommierten internationalen Festivals ausgezeichnet wurde, kehren Lina Vdovîi und Radu Ciorniciuc mit einem neuen Film zurück. Darin verbinden sie ihre fundierte journalistische Erfahrung mit einem ausgereiften filmischen Ansatz. „TATA“ erzählt eine Geschichte über vererbte Traumata, das Schweigen in Familien und über die Misshandlungen, denen Rumänen ausgesetzt sind, die im Ausland arbeiten, in der Hoffnung auf ein besseres Leben.

Alles beginnt mit einer verdeckten Kamera-Recherche in Italien, bei der Lina Vdovîi die Misshandlungen dokumentiert, die ihr Vater am Arbeitsplatz erlitten hat. Darüber hinaus eröffnet der Film eine doppelte Erkundung: die der angespannten Gegenwart und die der schmerzhaften Vergangenheit, die die beiden jahrelang voneinander trennte. „TATA“ wird so zu einer intimen Röntgenaufnahme von Familienbeziehungen und zeigt, wie Traumata weitergegeben oder bewältigt werden können.

Wir haben mit Radu Ciorniciuc darüber gesprochen, wie dieser zweite Dokumentarfilm entstanden ist, den er gemeinsam mit Lina Vdovîi inszeniert und geschrieben hat. Dabei ging es auch um das Risiko, das er eingegangen ist, Teil dieser Geschichte zu sein, die sich während der Dreharbeiten entwickelt hat – gemeinsam mit seiner Partnerin.

 Dass wir aus dem Bereich des Journalismus kommen und bisher Themen behandelt haben, die sich während der Recherche weiterentwickeln, hat uns geholfen, ruhig zu bleiben, als sich die Geschichte in Italien veränderte. Anfangs wollten wir untersuchen, mit welchem Problem Lines Vater an seinem Arbeitsplatz konfrontiert war: ein gewalttätiger Chef, der ihn nur schwarz bezahlte – moderne Sklaverei, der wir uns mit voller Ausrüstung und Energie widmeten.

Wir gaben Lines Vater eine versteckte Kamera, damit er die Missbräuche dokumentieren konnte. Dabei brachten wir ihm bei, wie man eine solche Dokumentation sowohl technisch als auch ethisch korrekt erstellt – ein sehr heikler Prozess. Als wir die Aufnahmen sahen, stellten wir fest, dass Lines Vater die Kamera in ein Tagebuch verwandelt hatte, ein Instrument der direkten Kommunikation mit seiner Tochter.

Bis dahin hatten sie keine besonders enge Beziehung. Diese Aufnahmen, die für Line bestimmt waren, zeigten uns, dass der Film eine dramatische Wendung nehmen würde. Ohne diese intime Komponente der Vater-Tochter-Beziehung hätte der Film nicht existieren können.

‚TATA‘ ist eine eindringliche Auseinandersetzung mit der Weitergabe von Traumata über Generationen und eine Reflexion darüber, wie – oder ob – wir ihnen entkommen können. Die Kamera ist oft auf Lina Vdovîi selbst gerichtet, und sie stellt unbequeme Fragen über ihre eigene Vergangenheit, über ihren Vater und über die Frauen in ihrer Familie. Als sie schließlich selbst Mutter wird, scheint sie bereit, die Kette zu durchbrechen. ‚Endlich versöhnt‘, schreiben die Journalisten von Hammer to Nail.

Wir haben mit Radu Ciorniciuc auch über die Reaktionen des Publikums gesprochen, das bisher die Vorführungen besucht hat.

 Schon bei den ersten Vorführungen in Toronto ist etwas Außergewöhnliches passiert. Wir hatten natürlich Erfahrung mit unserem vorherigen Film ‚Acasă‘, mit dem wir unterwegs waren und viele schöne Begegnungen mit dem Publikum hatten. Aber noch nie ist es uns passiert, dass uns nach jeder Vorführung und den Q&A-Runden Menschen aufgehalten haben, um persönliche Geschichten zu teilen – Dinge, die sie dank des Films nachvollziehen konnten.

Das ist ein deutliches Zeichen dafür, dass der Film universell wirkt und genau so kommuniziert, wie wir es uns gewünscht haben. Wir haben den richtigen Knopf gefunden, damit die Menschen sich öffnen und über Dinge sprechen können, die sonst schwer zu vermitteln sind.

 Der Film, produziert von Monica Lăzurean-Gorgan über Manifest Film, markiert eine neue Zusammenarbeit der drei Filmemacher nach dem Erfolg ihres Dokumentarfilms ‚Acasă‘ aus dem Jahr 2020. ‚Acasă‘ war der erste rumänische Dokumentarfilm, der für den Wettbewerb ‚World Cinema Documentary‘ beim Sundance Film Festival in den USA ausgewählt und ausgezeichnet wurde. Außerdem war er für die European Film Awards 2020 nominiert und gewann über 40 nationale und internationale Preise.

„O familie aproape perfectă” - Tudor Platon
Kulturchronik Samstag, 20 September 2025

Doku „Eine fast perfekte Familie”: Wie Kinder die Trennung ihrer Eltern bewältigen

Der Film, der auf internationalen Festivals wie dem Ji.hlava International Documentary Film Festival (Tschechien) und DocPoint Helsinki (Finnland)...

Doku „Eine fast perfekte Familie”: Wie Kinder die Trennung ihrer Eltern bewältigen
Afiş Varză, cartofi şi alţi demonifacebook.com/Kolectiv.Ro/?locale=ro_RO
Kulturchronik Samstag, 13 September 2025

Kohl, Kartoffeln – und die Frage nach dem Wir: Die Fortsetzung eines rumänischen Dokumentarfilms

Der Film erzählt die Geschichte der Dorfbewohner von Lungulețu, einem kleinen Ort unweit von Bukarest. Sie kämpfen darum, aus einem Teufelskreis...

Kohl, Kartoffeln – und die Frage nach dem Wir: Die Fortsetzung eines rumänischen Dokumentarfilms
Sursa foto: fb.com / Anul Nou care n-a fost
Kulturchronik Samstag, 06 September 2025

Rumänischer Spielfilm „Das neue Jahr, das es nie gab“, von der französischen Fachpresse positiv aufgenommen

Der Film wurde auf verschiedenen Festivals mehrfach preisgekrönt und erhielt bei der Gopo- Gala 2025 10 Auszeichnungen. Darunter auch der Preis für...

Rumänischer Spielfilm „Das neue Jahr, das es nie gab“, von der französischen Fachpresse positiv aufgenommen
Sursa foto: Muzeul Municipiului București
Kulturchronik Samstag, 30 August 2025

Aus dem Archiv: Stadtmuseum präsentiert Ausstellung zur Cantacuzino-Familie

Unter dem Titel „Die ersten Angehörigen der Cantacuzino-Familie im Bestand des Stadtmuseums Bukarest“ widmet sich die Ausstellung den...

Aus dem Archiv: Stadtmuseum präsentiert Ausstellung zur Cantacuzino-Familie
Kulturchronik Samstag, 23 August 2025

Das Porträt als Akt künstlerischer Darstellung

Ana Maria Măciucă-Pufu, Kuratorin der Ausstellung im Namen des Stadtmuseums, ist heute zu Gast in unserer Kulturchronik. Zunächst baten wir sie um...

Das Porträt als Akt künstlerischer Darstellung
Kulturchronik Samstag, 16 August 2025

„Traum.Leben”: Die Doku über die Generation Z

„Vis.Viață” ist die erste rumänische Beobachtungsdoku, die darauf abzielt, die Realitäten, Bestrebungen und Herausforderungen der jungen...

„Traum.Leben”: Die Doku über die Generation Z
Kulturchronik Samstag, 21 Juni 2025

TIFF 2025: das estnische Kino im Mittelpunkt

Filmemacher, die ihren ersten oder zweiten Spielfilm drehen, treten zwischen dem 13. und dem 22. Juni auf dem Internationalen Filmfestival...

TIFF 2025: das estnische Kino im Mittelpunkt
Kulturchronik Freitag, 13 Juni 2025

Wie schmeckt unsere Nostalgie?: Installation“Mamas Kuchenrezepte“ in der Gallerie Celula de Artă

Cristina Irian ist eine bildende Künstlerin, Forscherin und Kuratorin. Sie studierte Soziologie und visuelle Anthropologie und hat einen Doktortitel...

Wie schmeckt unsere Nostalgie?: Installation“Mamas Kuchenrezepte“ in der Gallerie Celula de Artă

Partner

Muzeul Național al Țăranului Român Muzeul Național al Țăranului Român
Liga Studentilor Romani din Strainatate - LSRS Liga Studentilor Romani din Strainatate - LSRS
Modernism | The Leading Romanian Art Magazine Online Modernism | The Leading Romanian Art Magazine Online
Institului European din România Institului European din România
Institutul Francez din România – Bucureşti Institutul Francez din România – Bucureşti
Muzeul Național de Artă al României Muzeul Național de Artă al României
Le petit Journal Le petit Journal
Radio Prague International Radio Prague International
Muzeul Național de Istorie a României Muzeul Național de Istorie a României
ARCUB ARCUB
Radio Canada International Radio Canada International
Muzeul Național al Satului „Dimitrie Gusti” Muzeul Național al Satului „Dimitrie Gusti”
SWI swissinfo.ch SWI swissinfo.ch
UBB Radio ONLINE UBB Radio ONLINE
Strona główna - English Section - polskieradio.pl Strona główna - English Section - polskieradio.pl
creart - Centrul de Creație Artă și Tradiție al Municipiului Bucuresti creart - Centrul de Creație Artă și Tradiție al Municipiului Bucuresti
italradio italradio
Institutul Confucius Institutul Confucius
BUCPRESS - știri din Cernăuți BUCPRESS - știri din Cernăuți

Mitgliedschaften

Euranet Plus Euranet Plus
AIB | the trade association for international broadcasters AIB | the trade association for international broadcasters
Digital Radio Mondiale Digital Radio Mondiale
News and current affairs from Germany and around the world News and current affairs from Germany and around the world
Comunità radiotelevisiva italofona Comunità radiotelevisiva italofona

Provider

RADIOCOM RADIOCOM
Zeno Media - The Everything Audio Company Zeno Media - The Everything Audio Company