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Hochwasser in Europa: Lage immer noch angespannt

Der verheerende Zyklon „Boris“ hat in Mittel- und Osteuropa mehrere Todesopfer gefordert, Tausende von Menschen obdachlos gemacht und enorme, schwer abzuschätzende Schäden hinterlassen.

Inundaţii în Chişinău (foto Radio Chişinău)
Inundaţii în Chişinău (foto Radio Chişinău)

und , 18.09.2024, 14:42

Das Unwetter in Europa erreicht nun auch Italien, wo für weite Teile des Landes Warnungen vor starkem Regen, starkem Wind und Überschwemmungen ausgegeben wurden. Zuvor waren in dieser Woche bereits Teile Polens, der Tschechischen Republik, Rumäniens und Österreichs von starken Regenfällen und Flutwellen heimgesucht wurden, die mehrere Todesopfer forderten. Das Unwetter brachte am Wochenende heftige Regen- und Schneefälle sowie Überschwemmungen mit sich und zwang Tausende von Menschen, ihre Häuser zu verlassen, in einigen Fällen per Hubschrauber, nachdem sie auf Dächern oder Autodächern Schutz gesucht hatten. In all diesen Staaten wurde der Naturkatastrophenzustand ausgerufen. Hunderttausende von Haushalten sind ohne Strom und Wasser, der Straßen- und Schienenverkehr ist streckenweise unterbrochen.

Obwohl sich die Wetterbedingungen in vielen Gebieten bessern, sind die Böden nach wie vor gesättigt und die Flüsse treten weiterhin über die Ufer, so dass die Behörden die Bevölkerung zur Vorsicht mahnen. Viele Dörfer in Niederösterreich sind noch immer von der Außenwelt abgeschnitten. Insgesamt wurden seit Beginn der schweren Regenfälle und starken Winde mehr als 33 000 Einsätze durchgeführt. In Wien wurde der Betrieb von vier U-Bahn-Linien eingeschränkt sowie die Parks der Stadt wegen der Gefahr umstürzender Bäume teilweise gesperrt.

Mehr als 60 000 Haushalte in der Tschechischen Republik sind immer noch von der Stromversorgung abgeschnitten, vor allem im Nordosten des Landes. Das Wasser des größten Teiches im Süden des Landes, des Rybník Rožmberk (auf deutsch als Rosenberg-Weiher bekannt), ist über die Ufer getreten. Experten sprechen von den schlimmsten Überschwemmungen, die Mitteleuropa seit den Flutwellen in Prag, Dresden und Wien 2002 erlebt hat. Auch in Polen waren die Regionen im Südwesten, an der tschechischen Grenze, stark von Hochwasser betroffen. In einigen Städten wurden ganze Straßenzüge überschwemmt. In der Kleinstadt Nysa (dt. Neiße) in Oberschlesien überschwemmten die Fluten nach einem Dammbruch das örtliche Kreiskrankenhaus, das vollständig evakuiert werden musste.

In Rumänien war der östliche Teil des Landes am stärksten betroffen. Über 6 000 Haushalte wurden überflutet. Zahlreiche Einsatzteams des Innenministeriums sind mit Spezialfahrzeugen und Hochleistungspumpen in den betroffenen Gebieten unterwegs, um Wasser und Schlamm aus den überfluteten Häusern zu entfernen. Es wurden Zeltlager für die obdachlos gewordenen Menschen eingerichtet. In der Zwischenzeit wurde mit der Verteilung von Hilfsgütern begonnen, und die Regierung in Bukarest hat die erste direkte finanzielle Unterstützung für die betroffene Bevölkerung bereitgestellt.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sandte eine Solidaritätsbotschaft an die vom Hochwasser betroffenen Länder und sicherte die Unterstützungsbereitschaft der EU zu. Die Häufigkeit von Überschwemmungen in Verbindung mit starken Regenfällen wird in Mittel- und Westeuropa voraussichtlich zunehmen. Experten sehen einen unmittelbaren Zusammenhang mit der durchschnittlichen Erwärmung des Weltklimas um 1,5 Grad Celsius.

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