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Großrumänien: Frankreich unterstützte Anschluss Siebenbürgens und des Banats an Altreich

Eine bedeutende Rolle in der Gründung Großrumäniens hat Henri Mathias Berthelot gespielt. Dem französischen General und seinem Verbündeten Frankreich verdankt Rumänien seine größte territoriale Ausdehnung beginnend mit dem Jahr 1919.

Großrumänien: Frankreich unterstützte Anschluss Siebenbürgens und des Banats an Altreich
Großrumänien: Frankreich unterstützte Anschluss Siebenbürgens und des Banats an Altreich

, 27.08.2018, 17:30

Laut Studien für Geschichte und Völkerrecht sei Mittel- und Osteuropa nach dem Jahr 1918 eine Schöpfung Frankreichs. Die Staaten, die nach dem ersten Weltkrieg gegründet wurden, verdanken gewisserma‎ßen Frankreich ihre Existenz. Polen, Rumänien, die Tschechoslowakei und Jugoslawien sind die Staaten, die nach 1918 eine neue Form annahmen, nachdem die siegreiche Entente die Friedensbedingungen des 4-jährigen Krieges festlegte.



Am Ende des Jahres 1918 herrschte europaweit eine düstere Stimmung, die von Rumänen und anderen Ethnien besiedelten Territorien unter der Habsburgermonarchie waren umstritten und die Kontrolle über die jeweiligen Territorien hing mit der Fähigkeit der politischen Akteure zusammen, bei den Friedensverhandlungen eine starke Position einzunehmen. Im westlichen Teil des heutigen Rumäniens spielte Frankreich eine wichtige Rolle bei der Friedenserhaltung und eine entscheidende Rolle bei der Grenzziehung des Königreichs Rumäniens. Der französische General Henri Mathias Berthelot war der stärkste Befürworter der rumänischen Causa. Der Historiker Aurel Ardelean von der Universität Vasile Goldiș“ in Arad beschreibt die komplizierte Situation der Zeit:



Am Ende des Jahres 1918 und Anfang des Jahres 1919 war die Situation im Westen Gro‎ßrumäniens nicht gerade ideal. Rumänien zog in den Krieg gegen das Versprechen, dass nach Kriegsende das westliche Territorium befreit wird, insbesondere das Banat, das de facto unter serbischer Militärbesetzung stand. Der rumänische Premier und Au‎ßenminister Ion C. Brătianu richtete am 22. Dezember ein Telegramm an den französischen Botschafter Saint Aulaire, in dem er dem Botschafter mitteilte, dass die serbische Armee in Banat hunderte Rumänen in Belgrad hinter Gitter brachte. Im westrumänischen Arad gab es zahlreiche Menschen, die vor dem Terror der serbischen Armee im Banat flüchteten. Die serbische Armee im westrumänischen Timișoara hatte den Rumänischen Nationalrat des Kreises Timiș und alle rumänischen Nationalgarden aufgelöst.“




Der General Berthelot traf in Rumänien im Oktober 1916 an der Spitze seiner Mission ein, die im März 1918 abgebrochen werden musste, als Rumänien nach seiner Niederlage einen Waffenstillstand mit den Mittelmächten vereinbarte. Berthelot kehrte im Oktober 1918 an der Spitze einer neuen französischen Mission nach Rumänien zurück. Aurel Ardelean kommt erneut zu Wort mit Einzelheiten:



Die Amtseinführung der rumänischen Verwaltung in Siebenbürgen und im Banat erfolgte nicht reibungslos. »Das Martyrium der Rumänen in Siebenbürgen ist mir völlig bekannt. Ich empfinde eine besondere Liebe gegenüber Ihrem Volk und ich versichere Ihnen meine volle Unterstützung und mein starkes Engagement für die territoriale Integrität Gro‎ßrumäniens« — das waren die Worte des französischen Generals, Stabchefs der Donau-Armee und Leiters der französischen Mission in Rumänien an die vom Politiker Vasile Goldiş geleitete Delegation, die in Bukarest dem König Ferdinand I. die Urkunden der Gro‎ßen Vereinigung aushändigen sollte. Die damaligen Zeitungen im westrumänischen Arad, insbesondere die Publikation »Românul«, berichteten wie folgt über den Besuch des französischen Generals im Westen des Landes in den Jahren 1918-1919, in einer Zeit, in der Arad, Siebenbürgen und das Banat mit Schwierigkeiten und Zwischenfällen unter rumänische Verwaltung kamen: »Der Besuch des französischen Stabchefs sollte über eine vom Krieg erschütterte Region, in der noch starke Spannungen herrschten, wieder Frieden bringen.« Ungarische Provokateure haben die Rumänen beschossen, die den französischen General in Arad empfangen wollten, traten ihre Flaggen mit den Fü‎ßen, es gab zahlreiche Opfer. »Die Ungarn müssen sich dessen bewusst werden, dass nicht die Demonstrationen dieser verrückten Menschen die politische Situation der Rumänen und der Ungarn entscheiden werden, sondern der Friedenskongress. Bis zu dem Zeitpunkt, in dem dieser zusammenkommt, müssen sowohl die Rumänen als auch die Ungaren ruhig Blut bewahren, das internationale Gericht wird Gerechtigkeit widerfahren lassen« — das war die offizielle und pazifistische Stellungnahme der Rumänen, die in der Zeitung »Românul« erschien. Der französische General selber hatte allerdings eine praktische Lösung gefunden, die den interethnischen Konflikten ein Ende setzen sollte: die Besetzung der ganzen Region durch französische Truppen.“




Die Rolle der französischen Truppen war, die Gemüter zu beruhigen, und der General Berthelot habe seine Aufgabe erfüllt, glaubt Aurel Ardelean:



Wie die Presse damals berichtete, überzeugte der General Berthelot nicht nur durch Worte, sondern auch durch Taten. In der Zeitung »Kirche und Schule« vom 23. Dezember 1918 stand: »Französische Truppen im Banat. Als Folge der blutigen Auseinandersetzungen wurden vorige Nacht auf Befehl des Generals Berthelot französische Truppen eingesetzt, um die öffentliche Ordnung wiederherzustellen und die Sicherheit der Bevölkerung zu garantieren.« Laut einer anderen Nachricht »wird die rumänische Armee Oradea (Gro‎ßwardain), Arad und Sighetul Marmaţiei im Norden des Landes besetzen. Ein französischer General hat die ungarische Regierung benachrichtigt, dass die rumänische Armee das Recht hat, die Trennlinie zu überschreiten und die folgenden Städte zu besetzen: Cluj, Dej, Satu Mare, Oradea, Radna, Arad, Marghita und Sighetul Marmației.«“




Die militärische Operation hat bis zur Ankunft der französischen Truppen gedauert. Die westliche Grenze des heutigen Rumänien wurde mit der Unterstützung seines gro‎ßen Verbündeten Frankreich erreicht.

Gheorghe Gheorghiu –Dej şi Petru Groza /

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