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Europa schwitzt und überflutet: Die Klimakrise im Überblick

Extreme Hitze, Hitzewellen und starke Niederschläge – in Europa nimmt die Zahl extremer Wetterereignisse weiter zu. Der Beitrag von Corina Cristea zeigt, welche Folgen das für Menschen, Umwelt und Landwirtschaft hat und warum Experten dringendes Handeln fordern.

Foto: garten-gg / pixabay.com
Foto: garten-gg / pixabay.com

und , 19.09.2025, 14:19

In diesem Jahr haben Brände in der Europäischen Union über eine Million Hektar Land zerstört – so viel wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen 2006. Dabei wurden mehr als 38 Millionen Tonnen Kohlendioxid freigesetzt, meldet das Europäische Informationssystem für Waldbrände. Die Ursache liegt nach Einschätzung von Forschern in der Klimakrise: Im Winter hat es 14 Prozent weniger geregnet, im Sommer treten Hitzewellen 13 Prozent häufiger auf.

Über die materiellen Schäden hinaus haben extreme Temperaturen auch viele Todesopfer gefordert. Laut einem Bericht der Weltorganisation für Meteorologie sterben weltweit jedes Jahr rund 489.000 Menschen an Hitze – mehr als ein Drittel davon in Europa. Die UN-Organisation warnt: Staaten müssen schneller handeln, um sich an den Klimawandel anzupassen und die Erderwärmung im Rahmen des Pariser Abkommens zu begrenzen.

„Extreme Hitze gilt oft als stiller Killer. Doch mit dem heutigen Wissen und den verfügbaren Daten gibt es keine Entschuldigung mehr für Untätigkeit“, sagt WMO-Vizegeneralsekretärin Ko Barrett. Nach Schätzungen der Organisation könnten erweiterte Hitzewarnsysteme allein in 57 Ländern jedes Jahr fast 100.000 Menschenleben retten.

Fachleute betonen: Es geht nicht nur um das Klima, sondern auch um die öffentliche Gesundheit. Hitzewellen nehmen in Europa immer stärker zu – auf dem sich laut dem Beobachtungszentrum Copernicus am schnellsten erwärmenden Kontinent der Welt. Eine deutsch-rumänische Studie zeigt: In den meisten Regionen Europas hat die Zahl der Hitzewellen deutlich zugenommen, vor allem in den letzten drei Jahrzehnten.

Bei Radio România erklärte Frau Dr. Roxana Bojariu von der Nationalen Meteorologischen Verwaltung, dass sich extreme Wetterereignisse auch in Rumänien beschleunigen – ganz ähnlich wie weltweit.

 Die Anzahl der Hitzetage in Rumänien, besonders im Süden und Westen, steigt von Jahr zu Jahr. Generell steigen die Temperaturen kontinuierlich an, im Sommer stärker als im Winter. Auch in den Übergangsjahreszeiten sind diese Tendenzen in den verschiedenen Regionen zu beobachten, wenn auch nicht so ausgeprägt wie im Sommer. Wir sehen also: Hitzewellen sind nicht nur häufiger, intensiver und länger, sie treten auch zunehmend früher auf.

Das vergangene Jahr war das heißeste, das je auf der Erde gemessen wurde. Die Messungen zeigen: Von August 2024 bis Juli 2025 lag die Durchschnittstemperatur 1,53 Grad über den vorindustriellen Werten – und damit über der im Pariser Abkommen vereinbarten Schwelle von 1,5 Grad. Hauptursache für den Klimawandel sind Treibhausgasemissionen durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe.

Daten zeigen: Klimabedingte Risiken kosten die Europäische Union jährlich 6,4 Prozent ihrer Agrarproduktion – rund 28 Milliarden Euro. Davon entfallen 17,4 Milliarden auf den Pflanzenbau, 10,9 Milliarden auf die Tierhaltung. Dürre, Frost, Hagel und extreme Niederschläge verursachen 80 Prozent der Verluste, wobei die Dürre mit mehr als der Hälfte den größten Faktor darstellt. Ideal wären regelmäßige, moderate Niederschläge – doch oft bleiben sie aus oder fallen in viel zu starken Episoden.

Die steigende Intensität von Niederschlägen ist ein weiteres Phänomen, das direkt mit der globalen Erwärmung zusammenhängt, betont Klimaexpertin Roxana Bojariu.

Das Problem ist, dass die stärkeren Niederschläge den Boden nicht effizient mit Wasser versorgen. Sie fallen in sehr kurzer Zeit und haben kaum Gelegenheit zu versickern. Ein großer Teil fließt direkt ab, was zu Bodenerosion führt – fruchtbarer Boden wird weggespült, und das verursacht weitere Probleme.

 Die Ziele zur Begrenzung der globalen Erwärmung bleiben ehrgeizig. Doch Hitzewellen in Europa breiten sich weiter aus und nehmen immer größeren Raum im Jahresverlauf ein – mit gravierenden Folgen.

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