Gelegen im Südwesten Rumäniens entlang des Mittleren Schiltals, bietet der Landkreis Gorj ein touristisches Angebot, das man nur schwer ablehnen könnte. Im nördlichen Teil befinden sich die Gipfel des Parâng-Gebirges.
Der Landkreis Gorj erwartet seine Gäste zu jeder Jahreszeit mit Angeboten für Abenteuertourismus, Dorftourismus, Kultur- und Klostertourismus. Das im nördlichen Teil des Landkreises Gorj gelegene Parâng-Gebirge zieht mit seinen Gletscherseen, spektakulären Schluchten, steilen Hängen und seinen einzigartigen, unter Denkmalschutz stehenden Höhlen zahlreiche Touristen an. Oana Paloş ist Sprecherin des Kreisrates Gorj. Sie erzählte uns, warum der Landkreis Gorj ein enormes touristisches Potenzial hat:
„Da der Landkreis Gorj ein Berggebiet hat, können Touristen hier das ganze Jahr über viele Möglichkeiten für Abenteuertourismus finden. Der Ferienort Rânca ist ein beliebtes Touristenziel, vor allem im Winter. Hier können die Gäste Skifahren, Bergsteigen, Klettern, Drachenfliegen und Snowboarden üben. Rafting ist jedoch die beliebteste Sportart in Gorj.“
Die Rafting-Saison im Schilal (rum. Valea Jiului) beginnt normalerweise im April und kann bis Anfang Oktober dauern, sofern die Temperaturen angenehm bleiben. Diejenigen, die sich für Rafting interessieren, können sehr erschwingliche touristische Pakete für Rafting in einem spektakulären Canyon buchen. Für zwei oder drei Stunden Rafting entlang einer 15 Kilometer langen Strecke muss man zum Beispiel 220 Lei bezahlen, das sind 46 Euro. Die Touristen bekommen eine Unterweisung und entsprechende Ausrüstung, werden von zertifizierten Führern begleitet und es werden auch personalisierte Fotos gemacht. Es ist keine vorherige Erfahrung erforderlich. Das Flussbett ist sehr eng und der Fluss fließt zwischen hohen Felswänden. Durch die vielen Kurven und die hohen Wellen ist jede Raftingtour auf dem Fluss Jiu ein unvergessliches Abenteuer.
Der Abenteuertourismus ist nicht die einzige Attraktion, wenn es um die Region Gorj geht, so die Sprecherin des Kreisrates Gorj, Oana Paloş:
„Wir können auch über Klostertourismus, Kulturtourismus und Erholungstourismus sprechen. Der Klostertourismus ist äußerst vielfältig, da im Landkreis Gorj sich viele Klöster aus früheren Jahrhunderten befinden. In puncto Kulturtourismus hat der Landkreis Gorj ein sehr wichtiges Ziel – die Hauptstadt des Landkreises Târgu Jiu. In der Stadt Târgu Jiu können die Touristen das berühmte Denkmal-Ensemble »Der Heldenweg« des Bildhauers Constantin Brâncuşi besichtigen. Der Heldenweg beginnt mit dem »Tor des Kusses«. Es ist ein Raum, wo man in eine andere Welt eintritt. Auf den Säulen des Tores kann man die Motive des Kusses betrachten, die auch als Augen gedeutet werden können. Wenn wir auf dem Weg weitergehen, erreichen wir die »Allee der Stühle«. Diese markiert praktisch den Weg zum »Tisch des Schweigens«, einem Bauerntisch. Brâncuşi hat diesen aber offenbar als Tisch vor dem Kampf gesehen, den Tisch, von dem die künftigen Kämpfer und Helden in den Kampf starten. Nicht zuletzt kann man die »Unendliche Säule« bewundern, ein wahrhaftiges geistiges Testament des großen Künstlers. Die Unendliche Säule ist ein Heldendenkmal, genauso wie das ganze Ensemble. Wir haben auch ein City-Break-Angebot in Târgu Jiu. Die kulturelle Agenda des Landkreises ist sehr sorgfältig durchdacht. Jeden Monat können die Touristen im Rahmen unserer Programme die touristischen Attraktionen im Landkreis Gorj besuchen, die lokale Küche genießen und an unseren Festivals und anderen Veranstaltungen teilnehmen. Zum Beispiel sind die Sommermonate reich an traditionellen Festen. Ich möchte auch das Internationale Folklorefestival mit seinen Volkstrachtenparaden erwähnen, das jedes Jahr Anfang August stattfindet und von vielen ausländischen Gästen besucht wird.“
Die meistbesuchten Klöster in Gorj sind Tismana, Polovragi und Lainici. Das bekannteste Kloster ist Tismana, das sich 30 km von der Stadt Târgu Jiu entfernt befindet. Erbaut zwischen 1375 und 1378, gilt das Tismana-Kloster als eines der repräsentativsten feudalen Geschichts- und Architekturdenkmäler Rumäniens. Erzdiakon Ioniţă Apostolache, Sprecher der Eparchie in Craiova, gibt uns Informationen über die Klöster der Region:
„Im Landkreis Gorj gibt es die ältesten orthodoxen Klöster Rumäniens. Wir beginnen mit dem im 14. Jahrhundert errichteten Kloster Tismana. Es liegt in einer schönen Gegend und ist ein wunderbares Ziel für diejenigen, die beten wollen, aber auch die Schönheit der Natur genießen möchten. Die Wälder mit Kastanienbäumen und Eiben, die das Kloster umgeben, sind ebenfalls sehenswert. In der Nähe des Klosters wurde das Nationale Museum der Münzstätte errichtet. In der Münzstätte wurde der rumänische Schatz während des Ersten Weltkriegs gelagert.“
Die Kirche innerhalb des Klosters ist von starken Mauern umgeben. Der Zugang erfolgt durch ein riesiges Holztor. Das Kloster ist über sechs Jahrhunderte alt, und die ersten Seiten der Klostergeschichte wurden von einem Mönch namens Nicodim geschrieben. Er ließ das Kloster bauen, verzierte jedoch nicht die Innenwände, die er nur in einer einzigen Farbe, Ockergelb, malte und mit einigen floralen und geometrischen Motive dekorierte. Die zweite Innenmalerei der Kirche entstand im 18. Jahrhundert, nachdem die Kirche zerstört und in Brand gesetzt worden war. Mehr über die Klöster im Landkreis Gorj erfahren Sie vom Erzdiakon Ioniţă Apostolache:
„Das zweite erwähnenswerte Kloster ist Polovragi. Unsere Gäste sind eingeladen, die wunderschöne Landschaft und die Schönheit des Brâncoveanu-Stils dieses Klosters zu bewundern. Das dritte ist das Kloster Lainici. Es befindet sich am Jiu-Tal, das die Verbindung mit Siebenbürgen ermöglicht. Das Kloster Lainici spielte eine sehr wichtige Rolle, vor allem in der Zwischenkriegszeit, als die Mönche hier aktiv den Erhalt des rumänischen Geistes und die Förderung der orthodoxen Traditionen und Werte unterstützten. Jedes Kloster hat einen Fremdenführer, der alle Details in einer internationalen Sprache vermittelt. Es gibt auch Museen, die zu unserem Kulturerbe beitragen. Von hier aus können die Touristen weniger bekannte Gegenden besuchen. In der Nähe von Tismana, in einer Höhe von 1000 Metern, befinden sich die Klöster Cioclovina de Sus und Cioclovina de Jos, die zu Fuß erreichbar sind. Einzelheiten zu diesem Ausflug erhalten Sie von den Nonnen im Tismana-Kloster.“
Der Landkreis Gorj ist auch für seine Kurorte einen Besuch wert, insbesondere für den Ferien- und Kurort Săcelu, der seit der Antike, der römischen Zeit, urkundlich erwähnt wurde. Eine weitere Attraktion ist die Transalpina-Hochstraße, die höchstgelegene Straße in Rumänien.
Nützliche Links
Copyright © . All rights reserved