EU und USA stärken Sicherheit in der Schwarzmeerregion
Die EU und die USA wollen die Sicherheit rund ums Schwarze Meer stärken – mit neuen Projekten und mehr Zusammenarbeit. Dahinter steht die strategische Bedeutung der Region.

Sorin Iordan und Alex Sterescu, 29.05.2025, 14:12
Die Europäische Kommission will die Zusammenarbeit mit den Ländern rund um das Schwarze Meer stärken – und gleichzeitig für mehr Sicherheit sorgen. Eine neue Strategie aus Brüssel soll helfen: Sie sieht unter anderem ein Schwarzmeer-Sicherheitszentrum vor. Damit will die EU die Partnerschaft mit der Ukraine, der Republik Moldau, Georgien, der Türkei, Armenien und Aserbaidschan ausbauen – und die Region insgesamt besser im Blick behalten. Der Hintergrund: Das Schwarze Meer gilt für Brüssel als strategisch wichtig. Gleichzeitig leidet die Region unter den Folgen des russischen Angriffs auf die Ukraine.
Die neue Plattform soll vor allem eines sein: ein Frühwarnsystem für Europa im Schwarzen Meer. Das hat die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas angekündigt. Wo genau das Zentrum entstehen soll, steht noch nicht fest. Klar ist aber: Es soll wichtige Infrastruktur besser schützen – etwa Unterseekabel, Windparks und Gasförderanlagen. Viele davon liegen vor der rumänischen Küste. Außerdem will die EU mit der Plattform die militärische Mobilität in der Region verbessern – durch modernisierte Häfen, Straßen, Schienen und Flughäfen. So soll auch schweres Gerät schneller verlegt werden können.
Rumänien und die USA wollen bei der Waffenproduktion enger zusammenarbeiten. Das hat Wirtschaftsminister Bogdan Ivan gestern angekündigt. Geplant ist unter anderem die gemeinsame Herstellung von Artilleriemunition nach NATO-Standard – und von Munition für amerikanische Abrams-Panzer. Zudem soll in Rumänien ein europäisches Kompetenzzentrum für NATO-Munition entstehen. Damit will Bukarest seine Rolle als Sicherheitspfeiler in der Region stärken. Laut Ivan wird das Zentrum nicht nur produzieren, sondern auch testen, zertifizieren und neue Fähigkeiten entwickeln.
Auch die USA unterstützen das Projekt finanziell. Der amerikanische Gesandte in Bukarest, Michael Dickerson, sagte, die Zusammenarbeit stärke die strategische Partnerschaft mit Rumänien – und mache die Versorgungsketten für die NATO sicherer. Insgesamt stellt das US-Außenministerium rund 920 Millionen Dollar zur Verfügung – als Militärfinanzierung. Das Geld soll bis September dieses Jahres fließen.