Rumänien bekräftigt Unterstützung für Moldau und Ukraine
Rumänien unterstützt weiterhin den europäischen Kurs seiner Nachbarländer Republik Moldau und Ukraine – das bekräftigte Premierminister Ilie Bolojan bei einem Arbeitsbesuch am Samstag in Chișinău.
Bogdan Matei und Sorin Georgescu, 25.08.2025, 13:40
Nach einem Treffen mit dem prowestlichen Regierungschef Dorin Recean erinnerte Bolojan daran, dass die Republik Moldau in den vergangenen Jahren enormem Druck standgehalten habe – und dennoch ihre Souveränität und Unabhängigkeit bewahren konnte. Das Land sei, so der rumänische Premier, ein Beispiel für Mut geworden: Es habe russischem Energieboykott, Propaganda und hybriden Angriffen standgehalten. Nach Angaben der Korrespondenten von Radio Rumänien in Chișinău sprachen die beiden Regierungschefs über die bilaterale wirtschaftliche Zusammenarbeit, große Infrastrukturprojekte wie Stromleitungen und Brücken über den Grenzfluss Pruth sowie über Maßnahmen zur Erleichterung des Grenzübertritts.
Der moldauische Premierminister Dorin Recean dankte Rumänien für die Unterstützung beim Aufbau der Energieunabhängigkeit seines Landes. Derzeit beziehe Moldau rund 50 Prozent seines Stroms aus Rumänien – zu günstigen Preisen, wie Recean betonte. Zudem sei Rumänien heute einer der wichtigsten Absatzmärkte für moldauische Produkte wie Elektrokabel, Wein oder Möbel.
Auch Präsidentin Maia Sandu betonte am Rande des Treffens mit Premier Bolojan die enge Partnerschaft: Moldau und Rumänien unterstützten sich gegenseitig beim Aufbau einer sicheren und prosperierenden europäischen Zukunft. „Alles, was wir gemeinsam umsetzen – von Energie und Infrastruktur bis hin zu Investitionen und Arbeitsplätzen – bedeutet mehr Stabilität, mehr Chancen und für die Moldau konkrete Schritte in Richtung einer EU-Mitgliedschaft“, so Sandu.
Am 28. September stehen in der Republik Moldau Parlamentswahlen an – und sie gelten nicht nur politisch, sondern auch geopolitisch als entscheidend. Nach einer Amtszeit mit durchwachsenen Ergebnissen hat die Popularität der aktuellen Regierung deutlich nachgelassen. Gleichzeitig gewinnen offen pro-russische Parteien an Einfluss – mit der Gefahr, jahrelange Fortschritte in Richtung Europa zunichtezumachen.
Auch Rumäniens Präsident Nicuşor Dan bekräftigte am Sonntag die Unterstützung für die Ukraine. Anlässlich des 34. Jahrestags der Unabhängigkeit von der Sowjetunion – und dreieinhalb Jahre nach Beginn der russischen Invasion – erklärte Dan, Rumänien werde weiterhin die Verteidigung, den Wiederaufbau und die europäische Integration des Nachbarstaats unterstützen. Er würdigte den Einsatz der Ukrainer als „starkes Beispiel für den Kampf um Freiheit und Demokratie gegen einen autoritären Aggressor“. „An diesem besonderen Tag wünsche ich unseren ukrainischen Freunden neue Kraft und unerschütterliche Hoffnung auf eine bessere Zukunft“, so der rumänische Staatschef abschließend.