Ausflüge in die Wildnis: die neueste Attraktion für Touristen in den Karpaten

Bei diesen Touren können die Touristen wilde Tiere in ihrem eigenen Lebensraum beobachten und die Schönheit der Pflanzenwelt der Karpaten genießen. Die Touren können individuell gestaltet und durch Besuche bei traditionellen Handwerkern oder bei verschiedenen touristischen Attraktionen eines bestimmten Gebiets ergänzt werden. Cosmin Zgremția ist von Beruf Forstingenieur. Seit 2014 ist er auch ein spezialisierter Reiseführer für die Pflanzen-und Tierwelt der Karpaten. Schon als Kind stellte er sich vor, dass der Wald einem Freilichtmuseum ähnelt. Später fand er heraus, dass Rumänien über eine Waldfläche von 6,5 Millionen Hektar verfügt, eine riesige Fläche, die er sich niemals als Forstingenieur in ihrer Gesamtheit hätte vorstellen können. Cosmin Zgremția: "Ich habe mich mit dem Waldtourismus beschäftigt, der Teil des Ökotourismus ist und ich glaube an den Wert des Naturschutzes durch Ökoerziehung. Im Jahr 2011, als ich für den Jagdfonds der Stadt Brasov tätig war, kam ich auf die Bärenbeobachtungstouren für Touristen zu starten. So begann meine Tourismuskarriere. Nach und nach hat mir das immer mehr Spaß gemacht.

Ich merkte, dass ich eine Vorliebe dafür hatte, all diese intimen Details des Lebens der Bären und des Waldes zu erklären. So beschloss ich, nachdem ich meine Stelle bei der Forstdirektion gekündigt hatte, mein ganzes Leben und meine Tätigkeit diesem speziellen Bereich des Ökotourismus zu widmen. "Cosmin organisiert jetzt thematische Besuche. Wie die Touren gestaltet werden, erfahren wir in den folgenden Minuten von ihm: "Eine solche Tour ermöglicht es den Besuchern, wilde Tiere zu beobachten. Eigentlich folgen wir den Spuren der Tiere. Wir haben eine 90-prozentige Beobachtungschance für die gängigen Arten und 10 % für die geschützten Arten: Bär, Wolf, Wildkatze. Bei einer anderen Tour erkunden wir die ländliche Umgebung, sie ist Teil eines thematischen Besuchs, der Informationen über Bäume und Pflanzenarten mit Details über die rumänische kulturelle Identität verbindet. Eine andere Tour sieht die Übernachtung in einer Hütte vor. Ein solcher Besuch wird in Begleitung eines spezialisierten Führers, eines Naturwissenschaftlers, durchgeführt und umfasst mehrere Zwischenstopps. Die beliebteste Tour ist die thematische Wanderung durch den Wald.

Eine Art Safari, bei der man alle zehn Meter einen Zwischenstopp einlegt. Es werden Pflanzenarten, bestimmte Vogelarten und sogar Insekten beobachtet. Ich habe versucht, über jede einzelne Art zu sprechen. Ich möchte jeden einbeziehen. Deshalb ist das Erlebnis wie ein Dokumentarfilm im Freien, bei dem die Teilnehmer wirklich mit einbezogen werden. Es ist ein Riesensprung, den wir machen, vom Anschauen einer Dokumentation im Fernsehen zum tatsächlichen Mitmachen. Die spektakulärste Option könnte eine Tour in den Fagaras-Bergen sein. Der Schwierigkeitsgrad ist etwas höher, aber man hat die Möglichkeit, Bären und Gämsen in freier Wildbahn zu beobachten. Praktisch jedes Mal, wenn wir in die Wildnis gehen, nutze ich die Umgebung, um den Touristen die nötigen Informationen zu geben und ihnen die Liebe zur Natur einzuflößen, wobei ich gleichzeitig mein Ziel verfolge, nämlich die Öko-Erziehung. "

Einige Touristen, die sich für solche Tierbeobachtungstouren entscheiden, verfügen auch über die erforderliche Fototechnik. Sie machen Schnappschüsse von Bären, Spechten und sogar Wölfen in ihrer natürlichen Umgebung. Unser Gesprächspartner kommt erneut zu Wort mit Einzelheiten: "Jede Art kann fotografiert werden. Es gibt optimale Zeiten, um zu fotografieren oder zu beobachten. Zum Beispiel hat man in der Wildnis, im Winter, nur sehr geringe Chancen, einen Bären zu fotografieren. Deshalb beginnt die Fotosaison der Bären in der Regel am 10. April und endet am 15. September, wenn sich die Bären in ihren Winterschlaf zurückziehen. Gegen Ende des Winters sind die Bären tagsüber weniger und nachts mehr aktiv, bevor sie sich zurückziehen. Wenn sie ein wildes Erlebnis haben wollen, müssen meine Gäste über die erforderliche Mindestausrüstung für Wanderungen verfügen."

Die Touristen sind immer beeindruckt von den Informationen, die sie erhalten, sagte Cosmin Zgremtia im Anschluß: "Sie sind auch von der Interaktion mit der Tierwelt beeindruckt, mit dem Wald als solchem, beeindruckend ist auch wie sie sich mit der Natur verbunden fühlen. Und drittens sind sie beeindruckt von der Art und Weise, wie ich sie behandelt habe und wie sie sich unter den Einheimischen gefühlt haben. Bei den Touren, die ich anbiete, versuche ich, meine Gäste in die natürliche Umgebung, aber auch in eine authentische rumänische Gemeinschaft zu integrieren. Ich versuche, Rumänien eine Identität zu geben, sowohl was die natürlichen Ressourcen als auch was die Kultur betrifft. Die meisten Touristen kommen aus Großbritannien, gefolgt von französischen und italienischen Touristen, aber wir hatten auch Gäste aus Australien, sogar aus Neuseeland und sogar aus Nordamerika, den USA. "Die meisten Touristen, die er begleitete, kommen aus Ausland. Die Rumänen seien daran weniger interessiert, sagt Cosmin."Praktisch gesehen sind die meisten meiner Touristen ausländische Staatsbürger, weil sie bereits über diese besondere Erziehung, diese Art von Bildung verfügen. Sie erkennen die Schlüsselwörter in der Beschreibung der touristischen Programme und sind schnell bereit, einen Ausflug in die Wildnis zu unternehmen".